Ist-Versteuerung mit Microsoft Dynamics AX
Die Zielgruppe für Dynamics AX sind normalerweise nicht Kunden die IST versteuern. Dennoch ist es möglich die Mehrwertsteuer nach vereinnahmten Geldern zu buchen.
Wird eine Debitorenrechnung fakturiert, so erfolgt die Mehrwertsteuerbuchung nicht direkt auf das Umsatzsteuerkonto sondern auf Zwischenkonto. Mit dem Eingang der Zahlung wird der Mehrwertsteuerbetrag aus dem Zwischenkonto ausgeglichen und die Mehrwertsteuer auf das korrekte Umsatzsteuerkonto umgebucht.
Mit diesen Einstellungen wird verhindert, dass eine fehlerhafte Meldung der Mehrwertsteuer nach vereinnahmten Geldern erzeugt wird. In einem Bericht können die noch nicht erklärten Beträge angezeigt werden.
Hierzu sind folgende Schritte notwendig. Das Beispiel verwendet den Standardkontenrahmen SKR 03.
1. Aktivierung der Funktion
In den Hauptbuchparametern wird die Funktion Mehrwertsteuer nach vereinnahmten Geldern aktiviert. Dieser Parameter stellt sicher, dass der Steuerbetrag nach Zahlung der vereinnahmten Gelder vom temporären Mehrwertsteuerkonto auf das zur Deklaration herangezogene Mehrwertsteuerkonto umgebucht wird.
2. Anlage separater Sachkonten
3. Erstellung einer eigenen Sachkontobuchungsgruppe
Am Beispiel des normalen Mehrwertsteuersatzes sind zwei Sachkontobuchungsgruppen notwendig. Dies ist notwendig um die Steuer nach Rechnungsbuchung und Zahlung zu separieren. Die Gruppe WDV wird bei der Rechnungsbuchung verwendet und ist in der Artikel- und Debitorenmehrwertsteuergruppe hinterlegt. Der Mehrwertsteuercode besitzt eine eigene Ausgleichsperiode, damit diese in der Mehrwertsteuerabrechnung nicht berücksichtigt wird. Im Zahlungs-Mehrwertsteuercode ist parametrisiert, dass zur Zahlung der hinterlegte Mehrwertsteuercode gezogen wird.
In der Sachkontobuchungsgruppe STD_Soll ist das Mehrwertsteuerkonto 1766 (Umsatzsteuer nicht fällig) hinterlegt.
Im zweiten Mehrwertsteuercode WDV_IST der zur Zahlung gezogen werden soll. Hierbei wird der Sachkontobuchungsgruppe das Mehrwertsteuerkonto 1776 hinterlegt. Als Ausgleichsperiode wird die Standardperiode verwendet, die zur Elster Übermittlung eingestellt wird.
Es ist zu beachten, dass die hinterlegten Werte in Deutschland aktuell 19% auf beiden Codes gleich eingestellt werden.